Goethehäuschen
"Auf dem Gickelhahn, dem höchsten Berg des Reviers, den man in einer klingernden Sprache Alecktrüogallonax nennen könnte, hab ich mich gebettet, um dem Wuste des Städtgens, den Klagen, den Verlangen, der unverbesserlichen Verworrenheit der Menschen auszuweichen."
(Goethe am 06.09.1780 im Brief an Charlotte von Stein)
Goethehäuschen
"Über allen Gipfeln ist Ruh ...", schrieb Goethe an die Wand dieser kleinen Schutzhütte am 6. September 1780. Wegen dieser hier entstandenen und später weltberühmt gewordenen Verse wurde sie bald das "Goethehäuschen" genannt.
Über allen Gipfeln ist Ruh,
in allen Wipfeln spürest du
kaum einen Hauch;
die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur - balde
ruhest du auch.
Die Verse können in dem frei zugänglichen Goethehäuschen in 16 Sprachen nachgelesen werden. Durch die Unachtsamkeit von Beerensammlern brannte es 1870 ab und wurde vier Jahre später originalgetreu wiederaufgebaut.
Mittlerweile 50 Übersetzungen von "Wandrers Nachtlied" wurden auf dieser Seite zusammengestellt.
Großer Hermannstein
Vom Kickelhahn führt der Goethewanderweg bergab zum Großen Hermannstein. Nach dem Aufstieg auf den Felsen werden Sie mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.
Die Höhle im Felsen wurde künstlich ausgeschlagen und diente vermutlich im Mittelalter als Wachstube einer Burg, die sich auf dem Felsen befunden hat. Goethe suchte sie mehrfach auf, bezeichnet sie als:
„(sie ist) mein geliebter Aufenthalt, wo ich möchte wohnen und bleiben".
Hier hat Goethe gearbeitet und gezeichnet. Zu dieser Höhle führte er auch Frau von Stein, als sie ihn im Sommer 1776 in Ilmenau besuchte. Wo die Worte nicht reichten, ergänzte er sie durch Zeichnungen:
von der Höhle im Hermannstein, von den dampfenden Tälern bei Ilmenau, vom Manebacher und Stützerbacher Grund. Einige dieser Zeichnungen können Sie im Museum Jagdhaus Gabelbach bewundern.
Großer Hermannstein heute
Neue Blickwinkel aus 775m Höhe bietet die Aussichtsplattform auf dem Großen Hermannstein, einem Felsen am 20 km langen Goethewanderweg. Bis zum obersten Podest gilt es, 30 Stufen der Leitertreppe aus Stahl und einen Höhenunterschied von 7,73 m zu überwinden. Über die rauschenden Baumkronen hinweg eröffnet sich vom Porphyrfelsen (Porphyr = magmatisches Gestein) aus eine beeindruckende Aussicht auf das Ilmtal sowie Ilmenau-Manebach. Der Große Hermannstein selbst ist Geotop sowie Flächennatur und Bodendenkmal mit 119 Flechten und Moosen und zählt zu einem der artenreichsten Standorte von Flechten und Moosen im Thüringer Wald.
Der Große Herrmannstein ist zzt. aufgrund des Schnees gesperrt. [30.11.2023]