5.Tag: Stadt, Land und Genuss auf Ilmenauerisch
Heute ist Markttag – es herrscht geschäftiges Treiben und so flaniere ich am Vormittag über den Marktplatz. An den Ständen wird geplaudert und gehandelt, man hält ein Schwätzchen und tauscht sich über Neuigkeiten aus. Hier und da ein herzhaftes Lachen, Einpackpapier raschelt. Der Duft von frischem Gemüse und Obst liegt in der Luft. Ab und an mischt er sich mit einer Schwade vom Grill, auf denen Rostbratwurst und Brätel brutzeln. So eine echte Thüringer Bratwurst kann man sich einfach nicht entgehen lassen – es gehört in Thüringen irgendwie dazu. Der erste Biss knackt, ein saftiges Bröckchen der angenehm gewürzten Bratwurst landet im Gaumen, natürlich stilecht mit etwas Senf. Lecker! Ich schlendere vorbei an den Grünhändlern mit ihren Blumen, Gartenpflanzen und Sträußen und halte beim Imker an. Nach einem kurzen Plausch verstaue ich ein Glas Honig als Mitbringsel für Zuhause in der Tasche. Apropos Souvenirs - inspririert von der bunten Vielfalt erlebe ich gleich ums Eck eine Glasbläservorführung von Herrn Kirchgeorg. Mutig kreiere ich selbst ein Kunstwerk aus farbenfrohen Glas!
Dann wird noch ein wenig im Laden gestöbert, bevor es für einen Ausflug an die Ilmenauer Teiche geht, einem Feuchtgebiet aus insgesamt sechs Teichen, die vom Rottenbach gespeist werden. Der Große Teich ist Teil des Naturschutzgebietes „Ilmenauer Teiche“, ein Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten wie Zwergtaucher, Moorfrosch, Sumpfblutauge und Fieberklee. Am Biergarten vom „Haus am See“ lasse ich mich nieder – was für eine Sommeroase! Direkt am Großen Teich, inklusive Bootsanlegestelle. Erst wird gespeist, danach gibt’s eine kleine Tour mit dem Tretboot und als Abschluss noch einen Aperol unter freiem Himmel. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Ein Blick auf die Uhr sagt: Auf in die Stadt! Denn es steht noch eine thematische Sonderführungen auf dem Programm, die von Mai bis Oktober jeden 4. Freitag angeboten werden. Heute heißt das Motto "Stilvoll durch Ilmenau-Barockbaumeister Gottfried Heinrich Krohne". Er gilt als bedeutender Baumeister seiner Zeit und seine architektonischen Spuren sind nach wie vor erkennbar. Anderthalb Stunden dauert der geführte Rundgang zu historischen Baudenkmälern und interessanten Details der Stadt. Der Weg zum Abendessen führt ins „Glöckchen“, einem familiär geführten Restaurant. In der Küche kreieren Beatrice Kasper-Heinze und ihre Mutter Marita köstliche Speisen, während sich Beas Ehemann Paul im Gastraum um die Wünsche der Gäste kümmert. Neben saisonal wechselnden Gerichten sind vor allem die selbstgemachten Burger eine Spezialität des Hauses. Dazu ein frisches Rhabarber-Radler – wohl bekomm’s!