SONDERAUSSTELLUNG
Karl August Geyer - Pionier der Kinotechnik
vom 29. April bis 31. Oktober 2024
Mit der Sonderausstellung „Karl August Geyer – Pionier der Kinotechnik“ werden erstmals die Leistungen des 1880 in Ilmenau geborenen, bedeutenden Elektrotechnikers, Erfinders, Konstrukteurs und Firmenleiters Karl August Geyer in seiner Heimatstadt gewürdigt. Als einer der ersten Studenten des Ilmenauer Technikums machte er sich zunächst um die Weiterentwicklung von Glühlampen in der Firma Siemens & Halske verdient. Als technischer Leiter der Deutschen Mutoskop- und Biograph GmbH kam er in Berlin ab 1906 mit Film- und Kinotechnik in Berührung. Dort erkannte Karl August Geyer die Chancen der noch jungen Filmindustrie. Sein Hauptverdienst besteht darin, dass er eine Trennung zwischen der künstlerischen und technischen Seite des Films vornahm. Er entwickelte effiziente Perforier-, Kopier- und Entwicklungsmaschinen. Am 1. Juli 1911 gründete Karl August Geyer gemeinsam mit Paul Tesch das erste deutsche Kopierwerk für Filme, die Kino-Kopier-Gesellschaft m.b.H. In den folgenden Jahren entwickelte sich daraus das größte Filmkopierwerk Deutschlands mit eigenem Apparatebau, heute noch bekannt unter dem Begriff „Geyer-Werke“. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Geyer-Werke wie die gesamte Filmindustrie in den Dienst des Regimes genommen und produzierten nach strenger Vorgabe Propaganda und Unterhaltung. Nach der Zerstörung des Werks in Berlin baute Geyer ab 1949 ein neues Werk in Hamburg auf, wo er bis zu seinem Tod 1964 tätig war.
In Kooperation mit einigen Nachfahren und der Deutschen Kinemathek in Berlin wird das spannende Thema anhand wertvoller Exponate, darunter historische Filmapparate und zahlreiche Fotos, aber auch mit Hilfe von Filmausschnitten verschiedener Epochen und Zeitzeugenberichten von Mitarbeitern der Geyer-Werke an Medienstationen umfänglich illustriert.
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, dem 28.04.2023 war das Südthüringer Regionalfernsehen (SRF) sowohl bei der Festveranstaltung im Parkcafé der Ilmenauer Festhalle als auch in der Sonderausstellung im Museum vor Ort und drehte diesen kleinen Beitrag.
Begleitveranstaltungen
Während der Laufzeit der Ausstellung sind vier begleitende Filmvorführungen im Parkcafé der Ilmenauer Festhalle geplant:
Freitag, 28.04.2023
16:00 Uhr
Eröffnung und Stummfilm
"DIE VIER TEUFEL"
Karte berechtigt zum einmaligen Besuch der Sonderausstellung
Stummfilm "Die vier Teufel" von 1911 nach einer Novelle des dänischen Schriftstellers Herman Bang, Regie: Robert Dinesen;
Musikalische Begleitung von Leisa Bill und Rainer Sohst (Violine, Percussion, Klavier);
Einführung durch den Filmhistoriker und Kurator Martin Koerber und Gespräch mit dem Nachfahren Christian Geyer.
Freitag, 02.06.2023
18:00 Uhr
ACHTUNG: limitierte Kartenzahl!
Drei Filmbeispiele vermitteln einen Einblick in die Filmtechnik der 1920 Jahre: "Die kleinen Kleberinnen", "Die Vera-Filmwerke AG in Hamburg" und "Das laufende Filmband".
Kommentierung durch den Filmhistoriker und Kurator Martin Koerber.
Freitag, 08.09.2023
18:00 Uhr
ACHTUNG: limitierte Kartenzahl!
Mystisch-romantischer Bergfilm über das Bergmädchen Junta, gespielt von Leni Riefenstahl, von 1932; Regie: Béla Balász und Leni Riefenstahl, Drehbuch: Béla Balász.
Kommentierung durch den Filmhistoriker und Kurator Martin Koerber.
Freitag, 06.10.2023
18:00 Uhr
ACHTUNG: limitierte Kartenzahl!
Fantasy-Drama über zwei Schutzengel im geteilten Berlin von 1987, Regie: Wim Wenders.
Kommentierung durch den Filmhistoriker und Kurator Martin Koerber.
Die Eintrittskarten für die Filmvorführungen sind ab sofort im Ticketportal der lmenau-Information (Tel.: 03677 600 300, E-Mail: stadtinfo@ilmenau.de) oder über den Ticket Shop Thüringen erhältlich.
Karten für einen einzelnen Termin kosten 12,00 € bzw. ermäßigt 8,00 €. Es gibt auch eine limitierte Zahl an Kombitickets für den Besuch aller vier Filmabende zum Preis von 40,00 € bzw. ermäßigt 30,00 €.
Kombitickets und Karten für die Eröffnungsveranstaltung am 28.04.2023 berechtigen zum einmaligen, kostenfreien Besuch der Sonderausstellung "Karl August Geyer - Pionier der Kinotechnik" im GoetheStadtMuseum Ilmenau.
Zum Abschluss der Sonderschau findet außerdem eine Bilderlesung im GoetheStadtMuseum statt:
Mittwoch, 30.10.2023,
18:30 Uhr
„Deine Augen sind Monde …“ – Hommage an die Stummfilmdiva Asta Nielsen
gelesen von der Schauspielerin Cora Chilcott
Eintrittskarten für die Bilderlesung gibt es für 18,00 € bzw. ermäßigt für 12,00 € in der Ilmenau-Information (Tel.: 03677 600 300, E-Mail: stadtinfo@ilmenau.de).