Glanzstücke der Ilmenauer Porzellanfabrik von 1871 bis 1971
2. Oktober 2021 bis 4. September 2022
In dieser Sonderausstellung präsentierte das GoetheStadtMuseum Ilmenau erstmals eine Auswahl repräsentativer Porzellane der Ilmenauer Porzellanfabrik von Gründung der Aktiengesellschaft unter Hermann Stürcke im Jahr 1871 bis zur Entstehung des Neuwerkes zu Beginn der 1970er Jahre.
Um die Jahrhundertwende bis zum 1. Weltkrieg wurde die Produktion von einer großen Bandbreite neuer Dekorierungen wie Lüster- und Goldglasuren oder als Relief aufgelegtem, floralen Zierrat bestimmt, die ganz dem Zeitgeschmack des Jugendstil entsprachen. Das Repertoire änderte sich 1934 unter dem neuen Direktor Emil Lentner mit Einführung der Marke „Graf von Henneberg“. Besonders prunkvoll gestaltet sind die tiefblauen Kobaltporzellane, die oftmals mit Golddekoren verziert wurden und in ihren üppigen, barock anmutenden Formen kaum zu übertreffen sind. In schlichter Eleganz erscheint hingegen das Service „Edelweiß“ entworfen von Max Renner und Robert Richter, das 1937 die Silbermedaille auf der Weltausstellung in Paris verliehen bekam. Erst in den 1960er Jahren setzten sich grundlegend klassische, nüchternere Formen durch, die dem Gebrauchszweck der Gegenstände entsprachen und zugleich mit raffinierter Dekoration bestachen, so die Geschirrserie „Daphne“ von Ilse Decho mit dem legendären in den Werkstoff eingearbeiteten Waffelmuster. Das Service wurde 1963 auf der Leipziger Messe mit einer Goldmedaille prämiert.
Die Sonderausstellung des GoetheStadtMuseums Ilmenau umfasst ein großes Spektrum an Kaffee-, Mokka-, Tee- und Speiseservice von bedeutenden Modelleuren und Formgestaltern wie Max Renner, Robert Richter, Karl Kemedinger, Werner Winkler und Ilse Decho, die für die Ilmenauer Porzellanfabrik „Graf von Henneberg“ entworfen wurden und zum Großteil als großzügige Schenkungen von Michael Kühnlenz und dem Förderverein „GoetheStadtMuseum Ilmenau“ e. V. erst vor kurzem in die Museumssammlung gelangten.