Urkunden (Header)
© Stadtverwaltung Ilmenau

Bestände des Stadtarchivs

Das Stadtarchiv verwahrt die schriftliche Überlieferung der Stadt Ilmenau und ihrer Rechtsvorgänger. Archivwürdig sind Unterlagen, die aufgrund ihres rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Wertes als Quellen zur Erforschung der Geschichte, zur Rechtswahrung oder aufgrund vorhandener Rechtsvorschriften dauernd aufzubewahren sind.
Die Gebietsreform, die damit verbundenen Aktenübernahmen und Neustrukturierungen der Bestände aus den Ortsteilen ist noch nicht abgeschlossen. Sie finden deshalb Überlieferungen im Stadtarchiv Ilmenau, in den Außenstellen Gehren und Langewiesen und im Kreisarchiv Arnstadt (Altkreis Ilmenau).
Neben dem klassischen Archivgut sammelt das Stadtarchiv Druckschriften, Karten, Filme, Fotos und Aufzeichnungen soweit ein Bezug zur Stadtgeschichte besteht. Darüber hinaus werden Nachlässe aus privatem Besitz, von Betrieben, Vereinen und Verbänden soweit ein stadtgeschichtlicher Bezug besteht übernommen. Das Stadtarchiv unterhält eine Archivbibliothek.
Einen Überblick über die Bestände erhalten Sie über das Thüringer Archivportal. Informationen zur Ilmenauer Stadtgeschichte erhalten Sie ebenfalls über die Internetseite des heimatgeschichtlichen Vereins Ilmenau e.V.


Im Jahre 1892 erschien das erste amtlich gedruckte Adressbuch der Stadt Ilmenau im Verlag Gustav Reiter Ilmenau. Alphabetisch geordnet enthält es die Einwohner, Straßen und Plätze, Geschäfte, Gewerbetreibende, Innungen, Vereine sowie staatliche und städtische Behörden der Stadt.

Adressbücher erschienen 1892, 1896, 1901, 1904, 1907, 1911, 1914, 1922, 1926, 1929, 1932, 1938 und 1950. Die gedruckten Einwohner- und zugleich Behörden- und Gewerbebücher sind Zeugnis Ilmenauer Geschichte und ein erstes Hilfsmittel für die Familienforschung.

Die historischen Adressbücher der Stadt Ilmenau (ab 1926 auch der Umgebung) aus den Jahren 1892 – 1950 sind über das Thüringer Archivportal / Digitale Veröffentlichungen / Adressbücher Thüringer Städte online einsehbar.

Die Digitalisierung und Online-Bereitstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena und des Stadtarchivs Ilmenau. Direkter Link zu den Adressbüchern von Ilmenau.

Adressbücher Archiv

Das Stadtarchiv Ilmenau verwahrt seit Novellierung des Personenstandgesetzes zum 1. Januar 2009 Bücher des Standesamtes, deren Datenschutzfristen abgelaufen sind und Nebenakten zu diesen Büchern. Das Stadtarchiv übernimmt die Bücher aus dem Standesamt nach Ablauf folgender Fristen:

  • Geburtenbücher nach 110 Jahren
  • Ehebücher nach 80 Jahren
  • Sterbebücher nach 30 Jahren

Das Stadtarchiv erteilt Auskunft, fertigt beglaubigte Kopien an und recherchiert gegen Gebühr für Privatpersonen. Für die Recherche sind Mindestangaben wie Datum und Ort der Geburt, der Eheschließung und des Sterbefalls notwendig. Die Bücher können im Stadtarchiv eingesehen werden.

Für Auskünfte vor 1876 (1874) steht Ihnen das kostenpflichtige Portal Archion zur Verfügung. Für noch nicht digital abrufbare Kirchenbücher wenden Sie sich bitte direkt an das Landeskirchenarchiv Eisenach oder an Ihre Kirchengemeinde.

Übersicht über die Personenstandsbücher

Personenstandsbücher

Im Stadtarchiv werden Bauakten der Stadt Ilmenau vor 1994 zu Gebäuden im gesamten Stadtgebiet aufbewahrt. Die Überlieferung ist nicht vollständig.

Akteneinsicht wird nur berechtigten Personen nach Terminvereinbarung und gegen Gebühr gewährt. Die Gebühr wird nach Zeitaufwand erhoben.

Für die Einsicht in Bauakten ist ein Eigentumsnachweis oder eine Vollmacht des Eigentümers vorzulegen, für wissenschaftliche Forschungsarbeiten eine Bestätigung der wissenschaftlichen Einrichtung. Es ist ein Benutzerantrag für Bauakten auszufüllen.

Antrag auf Einsicht in Bauakten

Bauakten Archiv

Das Stadtarchiv muss es seit Bestehen des Rathauses (erste Erwähnung 1426) gegeben haben und es befand sich vermutlich immer in einem gesonderten Raum im Rathauskeller. Schriftliche Zeugnisse darüber fehlen jedoch. Die wiederholten Brände, insbesondere der Stadtbrand von 1752, vernichteten fast alle alten Urkunden und Akten aus der Zeit davor.

Die erste Überlieferung ist in einer Akte über die Revision der städtischen Einrichtungen 1801 dokumentiert. Darin wird die Neuordnung des städtischen Archivs angemahnt und dessen Erweiterung: „Da kein Verzeichnis der vorhandenen Urkunden vorhanden, so wurde dessen Anfertigung anbefohlen.“… „Dieses (das Archiv) war zwar mit einem Gewölbe, eiserner Thür und dergleichen Fensterstäbe versehen, aber sehr eng, dunkel und feucht … “. Die Missstände wurden erst über die Jahrhunderte behoben. 1902, nach Um- und Ausbau des Rathauses, wurde auch das Archiv vergrößert und erhielt neues Inventar.

1976 beschloss der Rat des Kreises Ilmenau die Zusammenlegung von Stadt- und Kreisarchiv. Aus diesem Grund wurden 1983 die historischen Aktenbestände der Stadt in das Gebäude des Rates des Kreises, Krankenhausstraße 12 umgelagert. Im Rathaus verblieb nur das Verwaltungsarchiv.

Nach der politischen Wende beschloss die damalige Stadtverordnetenversammlung 1991 die Rückführung der Akten. Der Keller des Rathauses eignete sich inzwischen nicht mehr für die Unterbringung. Aus diesem Grund wurde in der Ilmenauer Festhalle eine ehemalige Schälküche ausgebaut, die Magazine mit Regalanlagen ausgestattet und die Besucherräume eingerichtet.

1994 konnten die Aktenbestände der Stadt Ilmenau und der vor 1990 eingemeindeten Orte Roda und Unterpörlitz aus dem Kreisarchiv in das Stadtarchiv / Festhalle eingelagert werden. Die Akten der eingemeindeten Orte Oberpörlitz, Heyda und Manebach mit Kammerberg kamen später hinzu.

Die Räume in der Festhalle erwiesen sich über die Jahre als ungeeignet zur Lagerung von Akten. Durch die unmittelbare Nähe zur Ilm gab es Probleme mit Grund- und Hochwasser. Die Räume des Stadtarchivs waren dauerhaft zu feucht und darüber hinaus zu klein für das laufend neu hinzukommende Schriftgut.

Aus diesem Grund suchte man bereits seit dem Jahr 2003 nach Alternativen. Im Stadtzentrum, in unmittelbarer Nähe des Rathauses, ist 2016 ein ehemaliger Einkaufsmarkt umgebaut und mit Archiv- und Bürotechnik ausgestattet worden. Der Umzug aller Bestände erfolgte im Juli 2016.

Das Bauaktenarchiv vor 1994, Verwaltungsakten aus den neuen Ortseilen und die Gemeindeakten aus Oehrenstock sind bis 2020 übernommen worden.

In Zusammenhang mit der Gebietsreform 2018 werden in den ehemaligen Städten Gehren und Langewiesen weiterhin Archive als Außenstellen des Stadtarchivs geführt.

Archivgeschichte