Rathaus und Amtshaus im Winter
© Stadtverwaltung Ilmenau, Andreas Hartmann

Stadt Ilmenau verteidigt Silbermedaille im Zertifikat „StadtGrün naturnah“

Stadt Ilmenau verteidigt Silbermedaille im Zertifikat
© Stadtverwaltung Ilmenau

Vier Jahre nach der erstmaligen Zertifizierung mit dem Gütesiegel „StadtGrün naturnah“ hat die Stadt Ilmenau erneut die Prüfkriterien mit der Stufe Silber erfüllt. Das ist die zweithöchste Auszeichnung für Kommunen, die ein ökologisches Grünflächenmanagement betreiben und sich damit für den Naturschutz auf ihren Siedlungsflächen einsetzen. „Die erfolgreiche Rezertifizierung ist eine große Anerkennung für das Engagement aller Beteiligten, wofür ich sehr dankbar sind. Wir zeigen damit den Menschen in Ilmenau, dass eine naturnahe Bewirtschaftung funktioniert und so unsere regionale Tier- und Pflanzenwelt schützt“, sagte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß. So prägen beispielsweise Blühwiesen das Stadtbild, bei denen nicht Gewächse im Vordergrund stehen, die lediglich schön aussehen, sondern solche, die einen reich gedeckten Tisch für Insekten darstellen. Die Mahd von öffentlichen Grünflächen wird in Ilmenau erst nach der Blütezeit vorgenommen und unter Beachtung von Sichtachsen für den Verkehr auch stellenweise nur in Randbereichen. Über das Anlegen von Blühwiesen und die insektenschonende Pflege von Grünflächen informieren sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs regelmäßig bei Seminaren.

Artenreiche städtische Grünräume geprägt von Blühwiesen und nachhaltigen Staudenbeeten, durchzogen von Hecken und beschattet von gesunden Bäumen, dies sind die Ziele eines naturnahen Grünflächenmanagements. Im Label wird geprüft inwieweit Kommunen ihr Potenzial nutzen um dies zu erreichen. Dazu gehört ein nachhaltiges Pflegemanagement, eine naturorientierte Bauleitplanung, Kooperationen mit Vereinen und anderen Interessierten, und immer wieder neue Projekte, die der biologischen Vielfalt in der Kommune dienen.

„Trotz Fachkräftemangel oder finanziellen Engpässen streben immer mehr Städte und Gemeinden ein naturnahes Grünflächenmanagement an. Ziel ist es, dass dieses in allen Kommunen zum Standard wird“, so Projektleiter Uwe Messer, der die 16 Kommunen während des fast 12 Monate dauernden Prozesses der Rezertifizierung betreut hat. „Auch dieses Jahr hat sich wieder gezeigt, dass das Label etwas ins Rollen bringt und bundesweit Anerkennung findet. Die Kommunen, die dieses Jahr rezertifiziert werden, haben während der letzten drei Jahre weitere Flächen extensiviert und geplante Maßnahmen und Projekte zur Förderung der Artenvielfalt umgesetzt. Diese Kommunen sind weiterhin sehr engagiert und entwickeln sich ständig weiter. Auch die neu zertifizierten Kommunen glänzen mit neuen herausragenden Leistungen“.

Über das Label „StadtGrün naturnah“:

Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ honoriert das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“, das Engagement von Städten und Gemeinden für ein ökologisches Grünflächenmanagement. Mit diesem Jahr haben insgesamt 70 Städte und Gemeinden am Labelverfahren teilgenommen und insgesamt 29 Kommunen haben sich bereits rezertifizieren lassen. Das Label wurde im Rahmen des geförderten Projektes „Stadtgrün - Artenreich und Vielfältig“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit einer Förderung des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) von 2016 bis 2021 entwickelt. Seit Ende 2021 wird es selbstständig vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ weitergeführt. Die Teilnahme am Labelverfahren ist unabhängig von einer Mitgliedschaft im Bündnis. Zu dessen 411 Mitgliedern (Stand August 2024) zählen Städte, Gemeinden und Landkreise, die sich für den Naturschutz auf ihren Siedlungsflächen einsetzen. 

Mehr Informationen zum Label „StadtGrün naturnah“

09.10.2024