Neugestaltung des Quartiers Fischerhütte in der Stadt Ilmenau
Das Quartier Fischerhütte in Ilmenau erfährt in den kommenden Jahren eine deutliche Aufwertung. Nach dem bereits abgeschlossenen Bebauungsplanverfahren wurde nun das Entwicklungskonzept für das Stadtviertel vorgestellt, dessen Herzstück das historische Gebäude des ehemaligen Glaswerks ist. Möglich wird die Neugestaltung durch die Zusage von Fördermitteln in Höhe von 6,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Zusammen mit dem Eigenanteil der Stadt Ilmenau von rund 3,6 Millionen wird dieses Geld in mehrere Erschließungsmaßnahmen investiert, wozu neue Straßen und zwei weitere Brücken gehören. Im vergangenen Jahr wurde bereits das erste Bauwerk über die Ilm in Betrieb genommen, das die Funktion der Zufahrt zum neuen Kindergarten „Fischerhütte“ übernimmt. Zum Umfang der Maßnahmen gehören außerdem die Hochwasserfreimachung entlang der Ilm und der Rückbau noch vorhandener Industrieanlagen. Beteiligt an der Entwicklung des Quartiers sind das Stadtplanungsbüro Wilke aus Erfurt, die Ruge+Messerschmidt Architektur und Projektsteuerung GbR aus Ilmenau und das Ingenieurbüro sthp aus Suhl.
Bereits seit Frühjahr 2023 werden zudem private Investoren in die Entwicklung des Areals mit einbezogen. Die internationale Hotelkette B&B plant ein Gebäude mit 96 Zimmern, teils barrierefrei und mit zehn Familienzimmern, den dazugehörenden Stellplätzen sowie Frühstücks- und Geschäftsräumen. Zielgruppe des Hotelbetreibers sind nicht nur Städte- und Geschäftsreisende, sondern auch Familien sowie Fahrradtouristen. Ein weiterer Investor ist das Software-Unternehmen Moteon, eine 100-prozentige Tochter des namhaften Chipherstellers Infineon. Der erste Bauabschnitt soll voraussichtlich in der Planung und der Errichtung der Brücke im östlichen Teil des Quartiers ab dem kommenden Jahr bestehen. 2025 könnten nach jetzigem Stand die Hochbaumaßnahmen beginnen und anschließend der Platz gestaltet werden.
„Dieses Vorhaben bedeutet eine enorm große Chance für unsere Stadt. Bislang gab es viele Vorstellungen und Ideen, die bislang nicht mit Leben erfüllt werden konnten. Nun aber bietet sich für Ilmenau die einmalige Gelegenheit, im Kontext mit der Universität und unternehmerischem Engagement, das Gebiet Fischerhütte zu entwickeln“, sagte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß zu den Plänen.
Im Zusammenhang mit der Hochwasserfreistellung der Ilm wird auch das Ufer deutlich attraktiver. Statt des bislang eng gefassten Wasserlaufs werden Terrassen angelegt, die einen Zugang zum Gewässer erlauben und Sitzmöglichkeiten bieten. Darüber hinaus hat diese Konstruktion auch eine wichtige technische Funktion: Im Fall von Hochwasser kann die Anlage ein wesentlich höheres Volumen aufnehmen, als es bei der jetzigen Ufergestaltung der Fall ist.