"NaturKunstBlicke" im Ilmenauer Ortsteil Frauenwald eingeweiht
Das markante Hirschmonument am Eingang des Ilmenauer Ortsteils Frauenwald als eines der am besten von Urlaubern und Gästen dokumentierten Wahrzeichen könnte bald schon Konkurrenz bekommen: Denn dass die drei Installationen im Projekt „NaturKunstBlicke“ das Zeug zu beliebten Fotomotiven haben, davon sind die Beteiligten an der Kunstinstallation überzeugt. Hermann Beneke schuf die drei übergroßen Naturwesen, die Bewegung, Ruhe und Erdung symbolisieren. Der 1984 in Jena geborene Diplombildhauer setzte sich mit seinen Entwürfen unter 30 Einreichungen durch, über die bisweilen innerhalb der Jury hart gerungen wurde, berichtete Michaela Hirche vom Verband Bildender Künstler in Thüringen. Erlebt werden können die Skulpturen vom Parkplatz am Monument aus bei einer 6,5 Kilometer langen Tour durch den Ort, entlang des Panoramarings oder bei Lust auf längere Strecken in Kombination mit Wanderwegen.
„Bei Kunst darf und soll man unterschiedlicher Meinung sein“, sagte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß. In jedem Fall seien die „NaturKunstBlicke“ ein Grund mehr, der Natur rund um Frauenwald einen Besuch abzustatten. Schultheiß erinnerte an die Ursprünge der Idee, die bereits im Jahr 2016 aufkamen, als Frauenwald noch eine eigenständige Gemeinde im Verbund der Verwaltungsgemeinschaft Rennsteig war. Einst als Wald-Wellness-Weg geplant, wurden die Pläne mit der Eingemeindung nach Ilmenau vom Stadtmarketing, Kultur- und Sozialamt unter Leitung von Nico Debertshäuser weiter verfolgt und mündeten schließlich unter Einbeziehung des Ortsteilrats und der Expertise von überregional agierender Institutionen wie dem Büro „StadtStrategen“ aus Weimar und der Verwaltung des Biosphärenreservats „Thüringer Wald“ in einem Alleinstellungsmerkmal für den Touristenort Frauenwald: den „NaturKunstBlicken“.
„Sie haben Kunst in die Natur gebracht“, würdigte Burkhard Vogel, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz. Die Installationen sind eines von drei jüngst vom Freistaat geförderten Projekten innerhalb der Stadt Ilmenau und ihrer unmittelbaren Region, zu denen der „Atem-Weg“ in Stützerbach und der „Dr. Wald-Weg“ vom Bahnhof Rennsteig gehören. Angesichts der imposanten Figur „Erdung“ am Frauenwalder Riesenhaupt mit seinem einmaligen Panorama war sich Vogel sicher: „das ist ein fantastisches Fotomotiv“.
Das kann Ortsteilbürgermeister Thomas Grökel nur bestätigen. Schon Tage vor der Einweihung erreichten Sabine Büchner von der Touristinformation Frauenwald die ersten Bilder von begeisterten Gästen. Ein Eindruck, den Besucherinnen und Besucher auch gegenüber Grökel schilderten, der selbst eine Herberge im Ort betreibt: „Die Rückmeldungen der Gäste waren zu 100 Prozent positiv“, berichtete er. Gerade die vielen Stammgäste in Frauenwald zeigten sich angetan, dass sich der Ort stetig weiterentwickelt, berichtete er. Dazu zähle aber auch das Engagement der Einwohner selbst, fügte Thomas Grökel hinzu. Mit den „NaturKunstBlicken“ aber verfüge man nun über ein „Alleinstellungsmerkmal mit überregionaler Strahlkraft“, so der Ortsteilbürgermeister. Wer diese Motive mit nach Hause nehme, „der weiß: Er war in Frauenwald“, fand er.
Besonders herausstechend ist neben dem Wohlwollen der Bürgerinnen und Bürger in Frauenwald das Engagement des ortsansässigen Gastronomen Erik Lauterbach. Der Betreiber des bekannten Gasthauses „Waldfrieden“ unterstützte die Realisierung der Kunstinstallationen, indem er zum Eigenanteil der Stadt Ilmenau einen privaten Zuschuss gab. Das Land förderte das Projekt mit rund 140.000 Euro. Die „NaturKunstBlicke“ werden dafür sorgen, dass Besucherinnen und Besucher ihren Aufenthalt in Frauenwald in besonderer Erinnerung halten, schätzte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß ein. Ein „märchenhaftes bis mystisches Erscheinungsbild, verwachsen mit der faszinierenden Landschaft auf den Bergwiesen des Thüringer Waldes“ bescheinigt dem Projekt die Begleitbroschüre – ein Erlebnis, das hängen bleibt und nun seit Juni 2023 mit dem Urlauberort Frauenwald als unverwechselbare und einmalige Symbiose zwischen Kunst und Natur untrennbar verbunden ist.