"Lass uns nicht hängen": Feuerwehren der Stadt Ilmenau freuen sich über Unterstützung
Für andere da sein, wenn es brenzlig wird, Menschen aus Notsituationen helfen und ein ausgeprägter Teamgeist: Das sind die Markenzeichen der Feuerwehren. 363 Frauen und Männer nehmen in Ilmenau und den Ortsteilen als freiwillige Einsatzkräfte ein Ehrenamt mit großer Verantwortung wahr. 16 Wachen sorgen für die Sicherheit von knapp 39.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Doch nicht nur das: Mit der ICE-Trasse durch den Ilm-Kreis und der Autobahn 71 haben die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zusätzliche Aufgabenfelder. Im Ernstfall hängen Dutzende Menschenleben vom Können der Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner ab – und das mit Blick auf die Brücken- und Tunnelbauwerke unter großen Herausforderungen. Die Ausbildung nimmt deswegen einen hohen Stellenwert bei der ehrenamtlichen Arbeit ein.
Als Stützpunktfeuerwehr mit Aufgaben im überörtlichen Brandschutz und der allgemeinen Hilfe im gesamten Landkreis und auf der Autobahn kommt dabei der Wache Ilmenau eine besondere Bedeutung zu. Gemeinsam mit dem Standort in Gehren sind die Kameradinnen und Kameraden fester Bestandteil des Gefahrgutzuges des Ilm-Kreises, der auch bundesweit tätig werden kann. Langewiesen, Gehren und Gräfinau-Angstedt sind darüber hinaus Funktionseinheiten der Tunnelbasiseinheit 3 des Ilm-Kreises und damit zuständig für die ICE Neubaustrecke. Die Wachen Heyda und Ilmenau verfügen wiederum über eine spezielle Ausrüstung für die Eis- Wasserrettung. 695 Einsätze absolvierten die Wachen im vergangenen Jahr, darunter 193 Brände und 403 technische Hilfeleistungen. Die Frauen und Männer wurden aber auch zu 99 Fehlalarmen gerufen.
Bei diesem Aufgabenpensum kommt die Personalabdeckung gelegentlich an ihre Grenzen. Denn der abwehrende Brandschutz und die allgemeine Hilfeleistung bei Einsätzen der Feuerwehren im Stadtgebiet von Ilmenau wird ausschließlich von ehrenamtlichen Einsatzkräften durchgeführt. Eine Berufsfeuerwehr oder hauptamtliche Einsatzkräfte gibt es nicht. „Zurzeit ist der Personalbestand in den 16 Standorten als nicht ausreichend zu bezeichnen. Gerade tagsüber fehlt es mitunter an Personal, um die Einsatzaufgaben erledigen zu können. Die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Ilmenau sind deshalb dringend auf Nachwuchs angewiesen, um zukünftig weiter den Grundschutz im Stadtgebiet sicherstellen zu können“, berichtet Ilmenaus Stadtbrandmeister Andreas Meißler.
Neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter können die Wachen daher gut gebrauchen – trotz der 162 Hoffnungsträger in den Jugendfeuerwehren. Interessenten finden im Gegenzug eine technische und bauliche Infrastruktur vor, die permanent auf den aktuellen Stand gebracht wird: Den Ausrüstungs- und Ausstattungsstand bewertet Andreas Meißler als gut bis sehr gut. Der Schwerpunkt liegt zurzeit auf der weiteren Beschaffung von Einsatzkleidung, dem Ersatz von Atemschutztechnik, der Beschaffung von Kommunikations- und Alarmierungstechnik und der Notstromversorgung der Gerätehäuser inklusive der notwendigen Aggregate. In diesem Jahr wird ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wasser (TSF-W) für die Wache Pennewitz ausgeliefert, wie es zuvor bereits Möhrenbach und Oehrenstock erhielten. In Auftrag gegeben wurde für die Wache Gehren ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF10), das ähnlich schon in Langewiesen vorhanden ist. Für Bücheloh werden ein neues Kleinlöschfahrzeug und für Stützerbach ein neues Löschfahrzeug (LF10) ausgeschrieben. Und auch in die Gebäudesubstanz wird weiter investiert: Für Pennewitz befindet sich ein neues Gerätehaus im Bau, im Fall von Stützerbach steht die Prüfung des Um- oder Neubaus des Gerätehauses auf der Tagesordnung und die Planung für die neue Wache Ilmenau soll in diesem Jahr beginnen.
Derzeit verfügen die Wachen über 47 Einsatzfahrzeuge und 16 Anhänger der Feuerwehr. Dazu zählen inklusive der 11 Fahrzeuge des Landkreises im Einzelnen:
1 Kommandowagen (für den Führungsdienst und den SBM)
1 Einsatzleitfahrzeug
6 Tanklöschfahrzeuge
18 Löschfahrzeuge
1 Hubrettungsfahrzeug (Drehleiter)
7 Gerätewagen, bestehend aus 2 x Logistik, 1x Gefahrgut, 1 x Technische Hilfe (Rüstwagen), 1 x Atemschutz, 1 x Schlauch, 1 x Fahrzeug Gerätewarte
13 Mannschaftstransportwagen
Wer sich für das Ehrenamt mit hoher Verantwortung interessiert, sollte körperlich und geistig fit für den Dienst in den freiwilligen Feuerwehren sein und eine gute Portion Enthusiasmus, Begeisterung, aber auch Teamfähigkeit mitbringen, beschreibt Stadtbrandmeister Andreas Meißler die wünschenswerten Voraussetzungen. Neueinsteiger absolvieren eine Grundausbildung in zwei Teilen über 2 Jahre nach den gültigen Feuerwehrdienstvorschriften und können dann am Einsatzdienst teilnehmen. Je nach Wohnort oder Arbeitsplatz kann in die örtliche Abteilung eingetreten werden. Darüber hinaus bietet der Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr interessante Aufstiegsmöglichkeiten: So gibt es Qualifizierungsangebote im technischen Bereich, aber auch die Ausbildung zur Führungskraft.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf tatkräftige Unterstützung der Feuerwehren in Ilmenau und den Ortsteilen. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier: