Erste Module für Neubau am zweiten Ilmenauer Standort des ITZ Bund gesetzt
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) errichtet für das ITZBund einen neuen Standort in Ilmenau. In der Otto-Hahn-Straße entsteht ein modernes Bürogebäude in serieller und modularer Bauweise. Bereits Ende Februar 2024 soll das Gebäude fertiggestellt und an das ITZ Bund übergeben werden. Am heutigen Dienstag begann die Montage der vorgefertigten Module vor Ort. Nach etwa 14 Tagen soll der Rohbau stehen.
Im Oktober 2022 hatte die BImA eigens für diesen Neubau das circa 6.500 Quadratmeter große Baugrundstück im Stadtteil Oberpörlitz von der Stadt Ilmenau gekauft. Bereits im April 2023 konnte mit vorbereitenden Baumaßnahmen vor Ort begonnen werden. Ende Juli 2023 erfolgte der Produktionsstart der insgesamt 83 Module im Werk der ALHO Systembau GmbH in Morsbach in Rheinland-Pfalz.
In dem Bürogebäude stehen dem ITZBund nach Fertigstellung insgesamt 176 neue moderne und barrierefreie Arbeitsplätze zur Verfügung. Die Außenanlage des Grundstücks wird barrierefrei erschlossen und es entstehen 51 PKW-Stellplätze. Bei der Gestaltung der Grünflächen legt die BImA Wert auf den Erhalt des vorhandenen Baumbestands. Zudem sind weitere gemischte Strauch- und Gehölzpflanzungen sowie Rasenflächen und artenreiche Wiesenflächen geplant.
Angesichts des ambitionierten Ziels, das Neubauprojekt in zwei Jahren fertigzustellen, hat sich die BImA in Abstimmung und mit Unterstützung der Geschäftsstelle für Großprojekte des zivilen Bundesbaus entschieden, dieses Vorhaben als integrierte Projektabwicklung mittels Mehrparteienvertrag umzusetzen. Dies ermöglicht eine effiziente Durchführung des Projektes auf Basis eines Vertrages zwischen allen Beteiligten. Ein wesentlicher Vorteil der integrierten Projektabwicklung ist die Gleichstellung der Vertragspartner mit der Zielsetzung des gemeinsamen Projekterfolges.
„Nur durch das hohe Engagement der Vertragspartner war es überhaupt möglich, binnen kürzester Zeit die Planung zu erstellen“, erklärt der Projektverantwortliche Oliver Opitz-Iversen der BImA in Erfurt. So konnte bereits fünf Monate nach Vertragsabschluss im November 2022 eine Teilbaugenehmigung erteilt werden.
„Der Standort des ITZ Bund in Ilmenau ist mit Sicherheit kein ganz gewöhnlicher. Ein Blick zurück auf die Entstehungsgeschichte des Informationstechnikzentrums (ITZ) Bund in Ilmenau zeigt, dass Ihre Entscheidung zu einem Ausbau der Kapazitäten in diesem Umfang zunächst nicht vorhersehbar war. Denn Ihre Vorgängereinrichtung trat als Teil der Bundesanstalt für Wasserbau nach der Wende nicht ganz freiwillig den Umzug nach Ilmenau an. Vielmehr wurde der Entschluss seinerzeit mit der Notwendigkeit des Aufbaus neuer Strukturen im Osten Deutschlands begründet“, berichtete Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß.
„Heute ankern Sie als ITZ Bund fest am Fuß des Thüringer Waldes, unterstützt von bestens ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – viele von ihnen Absolventen unserer Technischen Universität. Dass Sie heute sichtbar mit dem Bau eines zweiten Standorts in Ilmenau beginnen, erfüllt mich mit großem Stolz. Denn anders als in der Anfangszeit sind die Überlegungen zur Erweiterung nun bewusst und mit Überzeugung an diesem Standort gereift, an dem Sie seit inzwischen 23 Jahren erfolgreich sind und zu einem der größeren Arbeitgeber der Region gehören”, erklärte er.
Um den zeitlichen Zielvorgaben zur Realisierung des Neubauprojektes gerecht werden zu können, setzte die BImA von Projektbeginn an auf die serielle und modulare Bauweise. Wesentliche Vorteile dieser Bauweise sind die Reduzierung der Bauzeit und des Baulärms. Aufgrund der seriellen Vorfertigung der Module im Werk können witterungsbedingte Verzögerungen auf ein Mindestmaß reduziert werden. Aufwendige Materiallogistik-prozesse vor Ort und damit verbundene Beeinträchtigungen für die Anlieger können somit minimiert werden.
„Von zentraler Bedeutung für die BImA ist nicht nur eine zukunftsweisende und ressourcenschonende Bauweise, sondern vor allem auch ein energieeffizienter und umweltbewusster Gebäudebetrieb”, betont der BImA-Hauptstellenleiter Volker Schneider in Erfurt. So erhält das Gebäude neben acht Doppelladesäulen für E-Autos eine Dachphotovoltaikanlage mit 99 Kilowatt peak (kWp) zur Eigennutzung, eine Heizwärmeerzeugung mit nachhaltiger Fernwärme und ein begrüntes Gebäudedach.
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ist das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes. Es gehört zum Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums und handelt nach den modernen Standards der Immobilienwirtschaft. Sitz der Zentrale ist Bonn. Aufgabenschwerpunkte sind das einheitliche Immobilienmanagement des Bundes, Immobilienverwaltung und -verkauf sowie die forst- und naturschutzfachliche Betreuung der Geländeliegenschaften. Die BImA verfügt zudem über ein großes Angebot an bezahlbarem Wohnraum, den sie primär im Rahmen der Wohnungsfürsorge Bundesbediensteten zur Verfügung stellt. Die Wohnraumoffensive des Bundes unterstützt die Bundesanstalt, indem sie nun auch selber baut.
Die BImA deckt den Grundstücks- und Raumbedarf der Bundesressorts durch Flächen und Gebäude im eigenen Bestand, durch Neubau, Kauf oder Anmietung. Im Anschluss stellt sie den Nutzern die Liegenschaften auf der Basis von Mietverträgen zur Verfügung. Mit rund 4.800 Dienstliegenschaften verwaltet die BImA nahezu alle Dienstliegenschaften des Bundes, darunter beispielsweise die Verwaltungsgebäude der Ministerien und Oberen Bundesbehörden sowie die Bundeswehrliegenschaften im Inland.