Außengestaltung an der Goethescheune im Ilmenauer Ortsteil Stützerbach abgeschlossen
An der Goethescheune im Ilmenauer Ortsteil Stützerbach wurde die Gestaltung der Außenanlagen abgeschlossen. Damit kann nun auch das Gelände rund um das Kleinod unproblematisch für Kultur im Freien genutzt werden. Wegen der früher vorhandenen Hanglage waren Veranstaltungen eher schwierig umzusetzen, erinnerte Stützerbachs Ortsteilbürgermeister Frank Juffa an die Ausgangsbedingungen.
Der Platz zwischen Goethescheune und dem im Gundelachschen Haus beheimateten Goethemuseum erhielt ein Podest mit Treppenstufen und eine wassergebundene Decke. Damit ist nun auch ein Aufbau der mobilen Bühne möglich. Erneuert wurde die Oberflächenentwässerung sowie Entsorgungsleitungen, gepflastert wurde die Zufahrt und das Goethemuseum erhielt eine barrierearme Toilette. Das war eine Voraussetzung, um Fördermittel für die Neugestaltung der Außenanlagen rund um das denkmalgeschützte Ensemble zu erhalten. Insgesamt wurden rund 180.000 Euro investiert, berichtete das Ilmenauer Stadtbauamt.
Für Stützerbach war das kulturell hohe Gut im oberen Teil des Ortes schon ein Thema, als die Gemeinde noch Mitglied der damaligen Verwaltungsgemeinschaft Rennsteig war. Als die Klassikstiftung Weimar entschied, sich von einem Teil ihrer Objekte zu trennen, übernahm die Kommune schließlich die Verantwortung – erbat sich jedoch im Gegenzug eine Anschubfinanzierung für den Neuaufbau der verfallenen, aber historisch wertvollen Scheune. 2018 wurde das Haus wiedereröffnet, zu dessen Raffinessen der beleuchtete Bachdurchlauf und große Schiebetüren aus Holz vor den Fenstern gehören, damit die heutige Kulturscheune optisch ihrem historischen Vorbild nahekommt. Wolfgang Müller war es, der sich vor seinem Tod im Jahr 2019 als langjähriger Vorsitzender des Förder- und Freundeskreis Goethemuseen und Goethe-Gesellschaft Ilmenau-Stützerbach e.V. maßgeblich für den Neuaufbau der Scheune verwandte. Mit der Gestaltung der Außenanlagen ist das kulturhistorische Zentrum des heutigen Ilmenauer Ortsteils in einem komplett vorzeigbaren Zustand.
Das Gundelachsche Haus war einst das vordere Gebäude eines Vierseitenhofs, der im hinteren Teil von der Scheune begrenzt wurde, sagte Ortsteilbürgermeister Frank Juffa. Danach schließt sich die ebenfalls zum Denkmalensemble gehörende Bielerswiese an, die weiterhin abschnittsweise nach Sitte der Vorfahren mit einer Sense gemäht wird. Seinen Bezug zu Goethe erhielt das einstige Haus des Glashüttenbesitzers Johann Nicolaus Gundelach durch mehrere Übernachtungen des Geheimrats, als er Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach bei seinen Jagdausflügen begleitete. Heute gehört das Museum in Stützerbach neben dem Jagdhaus Gabelbach und dem GoetheStadtMuseum zur festen Instanz der Ilmenauer Goethegedenkstätten und bietet nun durch die Gestaltung des Außengeländes rund um die Kulturscheune die Möglichkeit für ganz neue Veranstaltungsformate.