Pumptrack in Manebach eröffnet
In Manebach steht den Kindern und Jugendlichen seit Montag ein neuer Pumptrack auf dem Sportplatz zur Verfügung. Solche Anlagen mit ihren Wellen und Kurven stehen vor allem bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs: Beim Absolvieren des Parcours ist Geschicklichkeit auf dem Fahrrad und Körperbeherrschung gefragt. Der erste Pumptrack entstand in Ilmenau auf dem Campus der Technischen Universität, später wurde auf dem „Sportplatz des Friedens“ durch den Ilmenauer Radsportclub (ILRC) eine weitere Anlage hinzugefügt.
Doch der neue Freizeitspaß in Manebach hat eine besondere Geschichte. Vor knapp zwei Jahren erhielt Ortsteilbürgermeister Stefan Schmidt (parteilos) von Lina einen Brief, der ihm noch gut im Bewusstsein ist. „Der war richtig klasse geschrieben“, erinnerte er sich. Der Wunsch des Mädchens: Auch im Ort sollte es einen Pumptrack für Kinder und Jugendliche geben, damit sie nicht immer nach Ilmenau müssten. Der ehrenamtliche Kommunalpolitiker nahm das Schreiben mit in den Ortsteilrat, wo das Vorhaben diskutiert wurde. „Allerdings mussten wir uns zu dieser Zeit erst einmal damit vertraut machen, was ein Pumptrack überhaupt ist“, fügte der Ortsteilbürgermeister schmunzelnd hinzu.
Das Thema wurde in die Haushaltsplanung mit aufgenommen und erhielt vom Stadtrat grünes Licht. Für 30.000 Euro wurde die Sportanlage von der Racement GmbH aus Ilmenau seit Mitte Juli in einer Bauzeit von drei Wochen umgesetzt, teilte Lars Strelow, Leiter des Sport- und Betriebsamts, mit. Geformt wurde der Parcours aus verdichtetem Frostschutz und angeschütteter Erde. Damit auf der Oberfläche mit Feinplanum nach Regen keine Pfützen stehen, wurde eine Drainage eingebaut. Nun hoffen die Verantwortlichen aber tatsächlich auf ein paar Schauer, damit der Grassamen im Umfeld der Anlage aufgeht.
Nach Einschätzung von Ortsteilbürgermeister Stefan Schmidt ist die Anlage eine Bereicherung der Manebacher Sportstätten direkt am Ufer der Ilm. Neben der Turnhalle, dem Fußballplatz und einer Beach-Volleyballanlage kann die junge Generation des Ortes jetzt auch auf dem Pumptrack ihrem Freizeitspaß nachgehen. Perspektivisch soll es hier noch einen Treffpunkt für die Jugend geben. „Ich finde es einerseits toll, dass sich ein Mädchen dazu entschlossen hat, einen solchen Brief zu schreiben. Andererseits ist schön, dass daraus nun tatsächlich ein solches Ergebnis geworden ist“, stellte Stefan Schmidt fest.
„Das ist bürgerschaftliches Engagement im besten Sinne“, fand Bürgermeisterin Beate Misch (CDU) bei der Übergabe des Platzes am Montag. In diesem Fall habe die junge Generation die Älteren auf ein Anliegen aufmerksam gemacht, das bislang niemand auf der Agenda hatte.
Für Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß (parteilos) ist der neue Pumptrack in Manebach ein gutes Beispiel für funktionierende Bürgerbeteiligung. „Es lohnt sich immer, eigene Gedanken und Ideen einzubringen“, fand er. Auch wenn am Ende nicht jedes Vorhaben umgesetzt wird oder manche aufgrund der finanziellen Möglichkeiten nur langfristig realisiert werden, werde jedes einzelne Anliegen in den Ausschüssen und in der Verwaltung diskutiert. So gibt es seit diesem Jahr eine neue Beteiligungsplattform auf den Internetseiten der Stadt. Unter www.mitmachen.ilmenau.de haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich mit Vorschlägen an die Verwaltung zu wenden und den Bearbeitungsverlauf einsehen. Das gilt auch für den neuen Mängelmelder auf der Plattform, über den unkompliziert Hinweise zu Problemen gegeben werden können.