Neubau des Kindergartens im Ilmenauer Ortsteil Stadt Gehren erreicht weitere Etappe

Mit der Fertigstellung der Fachwerkkonstruktion hat der Neubau des Kindergartens im Ilmenauer Ortsteil Stadt Gehren eine weitere wichtige Bauetappe erreicht. Um das Gebäude vor Feuchtigkeit zu schützen, wurde das Dach in einem ersten Schritt mit Bitumenschweißbahnen versehen. Darauf folgt noch eine UV-beständige Dachfolie. Parallel dazu hat die Trocknungsphase in dem Objekt begonnen: War es früher üblich, einen Rohbau über den Winter unangetastet zu lassen, damit die Kälte die Feuchtigkeit entzieht, ermöglichen inzwischen neue Technologien eine Verkürzung der Standzeit, erklärte Frank Steffes, der Leiter des Amts für Gebäude und Liegenschaften der Stadtverwaltung Ilmenau. Unter anderem sorgen Hochleistungsindustrietrockner dafür, dass aus der Bausubstanz besser als bei natürlicher Trocknung jegliche Restfeuchte entzogen wird.

Holzfaserplatten halten Bewitterung stand und sorgen für angenehmes Klima

Die zur Dämmung eingesetzten Holzfaserplatten sind mehrere Wochen als Behelfsdeckung geeignet und halten als natürliches Material bis zur Fortsetzung der Arbeiten auch der jahreszeitlichen Bewitterung stand. Die Verwendung von Dämmplatten aus Holzfaser nimmt wegen ihrer Eigenschaften im Wohnungsbau einen immer höheren Stellenwert ein: Der ökologische Baustoff ist neben seiner Dämmwirkung atmungsaktiv, diffusionsoffen und sorgt so für die künftigen Besucherinnen und Besucher der Kindertagesstätte für ein stets angenehmes Raumklima.

Stadt Ilmenau hat Erfahrungen im Umgang mit Holzbauweisen vorzuweisen

Mit verschiedenen Holzbauweisen hat die Stadt Ilmenau schon Erfahrungen sammeln können: Sowohl der Anbau des Möhrenbacher Kindergartens als auch die Dachkonstruktion der Ilmenauer Schwimmhalle wurden im Holzbau umgesetzt. Am Königsgarten in Ilmenau entsteht im Auftrag der Ilmenauer Wohnungs- und Gebäudegesellschaft (IWG) zudem das erste neue Mehrfamilienhaus in Thüringen in Holzbauweise – ein Vorzeigeobjekt, das in Sachen Baufortschritt ähnlich weit gediehen ist wie der neue Kindergarten.

Weitere Vergaben für den Innenausbau stehen bevor

Schlag auf Schlag geht es währenddessen in Gehren bei der weiteren Vergabe von Bauleistungen. Zu ihnen zählen die Fenster und Türen, der Trockenbau sowie die Gewerke für Heizung und Sanitär. Wurde ein erster Antrag auf finanzielle Förderung für die Umsetzung der Maßnahme zunächst abgelehnt, hatte ein zweiter Anlauf nun Erfolg: Die Außenanlagen werden mit rund 675.000 Euro vom Land Thüringen bezuschusst. Die Flächen um den Kindergarten werden mit dem acht Hektar großen Schlosspark verbunden – eine im Bereich der Stadt Ilmenau einmalige Ausgangssituation bei der städtischen Kinderbetreuung. Mit Blick auf die aktuell ebenfalls laufende Revitalisierung des Schlossparks im Umfang von mehr als einer Million Euro inklusive eines neuen Spielplatzes ergibt sich eine naheliegende und wunderbare Synergie.

Gesamtinvestition von rund 6 Millionen Euro

In den neuen Kindergarten in Gehren werden rund 6 Millionen Euro investiert. Das Erdgeschoss wurde in Massivbauweise errichtet, das Obergeschoss in Holzständerbauweise. Die voraussichtlich noch in diesem Jahr angebrachte Fassade erstreckt sich über beide Geschosse als vorgehängte und hinterlüftete Außenwandbekleidung aus Holz. Die filigrane Dachkonstruktion wird von innen als Spielebene erlebbar gestaltet und besteht aus Schallschutzplatten aus Holzlamellen und Naturfasern. Von außen wird mit der Dachkonstruktion das Thema „Schloss“ aufgegriffen und visualisiert. Für die energetische Versorgung wird eine Wasser-Luft-Wärmepumpe auf Gas- bzw. Flüssiggasbasis eingebaut.