Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß und Ortsteilbürgermeister Michael Gohritz gratulieren Noah Steinert aus Gehren zum Fair-Play-Preis des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB)
Es ist der 29. Mai 2024, als eine Entscheidung Noah Steinert aus dem Ilmenauer Ortsteil Stadt Gehren zwar den ersten Platz beim Crosslauf kosten wird, ihm aber viel mehr Anerkennung einbringt, als es ein Sieg getan hätte. Beim Schulsportfest der Thomas-Müntzer-Schule ist der heute 11-Jährige ganz vorn dabei. Drei Runden geht es um den Gehrener Ententeich, Noahs Sieg ist zum Greifen nah. Da nimmt er wahr, dass sein Schulfreund stürzt und sich dabei leichte Verletzungen zuzieht. Noah Steinert denkt nicht lange nach: Er stellt seinen sportlichen Ehrgeiz hinten an und hilft seinem Freund.
Für das Siegertreppchen reicht es an diesem Tag nicht mehr. Und trotzdem wird Noah Steinert bei der Auswertung des Schulsportfests spontan noch einmal nach vorn gerufen. Er erhält eine Medaille für sein Fairplay, mit dem er beim Crosslauf alle beeindruckt hat.
Heute ist Noah Steinert 11 Jahre alt und besucht die 5. Klasse eines Gymnasiums. Bei der Sportgemeinschaft SG 1723 Langewiesen geht er seinen Hobbies Bogen- und Luftpistolenschießen nach. Gefragt, ob er wieder so handeln würde, zögert Noah Steinert nicht: „Auf jeden Fall“, sagt er.
Das ist eine Eigenschaft, die auch seine Eltern an ihm schätzen. „Hilfsbereitschaft und Empathie sind seine großen Stärken“, berichten sie. Von Freunden und Nachbarn wird Noah außerdem eine ausgeprägte Freundlichkeit bescheinigt.
Wie Noah Steinert beim Schulsportfest reagierte, hat auch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) beeindruckt. „Ein Grundschüler, der seine sportliche Leistung unterordnet, um einem verletzten Freund zu helfen: Das ist eine zugleich bemerkenswerte wie berührende Geste, welche die Werte des Sports herausragend symbolisiert“, erklärte der Vorsitzende der Jury des Fair-Play-Preises 2024, Prof. Dr. Manfred Lämmer. Der Preis wird gemeinsam vom DOSB und dem Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) vergeben. Noah Steinert ist neben keinem geringeren als Jürgen Klopp und der Initiative „Bleibt’s entspannt am Spielfeldrand“ einer der drei Preisträger.
„Als mir mein Sohn Michel vom Sportfest erzählte und ganz aufgeregt davon berichtete wie Noah nach dem Sturz seines Freundes reagierte, wollte ich nicht, dass diese tolle Geschichte einfach so im Sand verläuft. Nach Rücksprache mit der Direktorin der Gehrener Grundschule - Frau Meister - schlug ich daher Noah für den Fair Play Preis beim DOSB vor, ohne natürlich damit zu rechnen, dass dieser Vorschlag in einem bundesweiten und prestigeträchtigen Wettbewerb tatsächlich erfolgreich sein würde“, sagte Ortsteilbürgermeister Michael Gohritz. „Es macht mich unheimlich stolz, junge Menschen wie Noah in unseren Reihen zu wissen und dass er nun in einem Atemzug mit Jürgen Klopp genannt wird, ist einfach großartig! Selbstverständlich werden wir Noah auch von Seiten des Ortsteils entsprechend würdigen“, kündigte er an.
„Ich finde es so vorbildlich und rührend, wie Noah schon mit seinen 11 Jahren sportliche und menschliche Werte verinnerlicht hat. Das zeigt wahre Größe und ich wünsche mir, dass diese Geschichte viele andere jüngere, aber auch ältere Menschen motiviert, hin und wieder etwas mehr an ihre Mitmenschen zu denken“, sagte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß, der Noah Steinert und seine Eltern zum Jahresempfang der Stadt einlud.