Ansicht Rathaus und Amtshaus
© Stadtverwaltung Ilmenau

Sanierung des Ilmenauer Goethehäuschens nimmt Fahrt auf: Oberbürgermeister und Amtsleiter danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung

Sanierung des Goethehäuschens auf dem Kickelhahn bei Ilmenau
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Nach dem Beginn der Sanierung des Ilmenauer Goethehäuschens Anfang Juni wurden inzwischen die ersten schadhaften Teile der Fachwerkkonstruktion ausgetauscht. Zu den geplanten Maßnahmen gehören außerdem die teilweise komplette Erneuerung der Wand- und Dachkastenschalungen. Der Natursteinsockel wird in Abschnitten neu aufgebaut und frisch zu vermörtelt. Ausgetauscht werden der Estrichboden im Erdgeschoss ebenso wie Teile der Fußbodendielen, einige Fenster, Fensterläden und Sockelbretter. Überarbeitet werden die Eingangsstufen, die zudem ein Geländer erhalten.

Veranschlagt wurden zunächst sechs bis acht Wochen für die Umsetzung der Arbeiten. Bislang liegt das Vorhaben im Plan, doch bei der im Jahr 1874 errichteten Schutzhütte könnten während der Erneuerung bislang noch nicht vorhergesehene Schäden auftauchen. So wurden bislang beim Öffnen der Wandverkleidung und des Dachkastens bereits einige defekte Schwellen im Fußbodenbereich und beschädigte Balkenköpfe unterhalb des Dachs ausgemacht. Sollten weitere Zusatzarbeiten nötig sein, könnte sich die Sanierung des Goethehäuschens witterungsbedingt bis voraussichtlich zum 30. September 2024 verlängern.

120.000 Euro sind für die Erneuerung des überregional bedeutsamen Ausflugsziels vorgesehen, das eng mit der Entstehung von Goethes Gedicht „Wandrers Nachtlied“ verbunden ist. Der Freistaat Thüringen stellt Fördermittel in Höhe von rund 59.000 Euro zur Verfügung. An der Sanierung beteiligten sich aber auch 103 Spenderinnen und Spender mit knapp 14.400 Euro. Noch bis zum 30. Juni 2024 läuft die Aktion. Die Spenderinnen und Spender werden, sofern sie mit einer Nennung einverstanden sind, künftig im Goethehäuschen namentlich erwähnt.

Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß und Nico Debertshäuser, Leiter des Amts für Stadtmarketing, Kultur und Freizeit, bedanken sich bei der Besichtigung der Sanierungsarbeiten für die zum Teil aus ganz Deutschland eingegangen Spenden. „Die große Resonanz hat uns positiv überrascht und für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar. Das spricht dafür, dass das Goethehäuschen auf dem Kickelhahn einen hohen identitätsstiftenden Wert hat. Mit der aktuellen Sanierung legen wir gemeinsam mit allen Beteiligten den Grundstein dafür, dass dies auch für nachfolgende Generationen so bleibt“, sagte Oberbürgermeister Daniel Schultheiß.

Das heutige Goethehäuschen aus dem Jahr 1874 ist ein originalgetreuer Nachbau der Schutzhütte, an deren Innenwand Goethe am 6. September 1780 die berühmten Verse mit dem Beginn „Über allen Gipfeln ist Ruh ..." schrieb. Durch die Unachtsamkeit von Beerensammlern brannte die Fachwerkkonstruktion 1870 ab und wurde vier Jahre später nach alten Plänen wieder aufgebaut. Die Zeilen Goethes können in dem nach der aktuellen Sanierung wieder frei zugänglichen Goethehäuschen in 16 Sprachen nachgelesen werden.

„Wandrers Nachtlied“ wurde inzwischen in über 50 Sprachen übersetzt. Eine Übersicht finden Sie hier.

  

20.06.2024