Ansicht Rathaus und Amtshaus
© Stadtverwaltung Ilmenau

Sichere Fahrradverbindungen zwischen der Kernstadt und den Ilmenauer Ortsteilen im Fokus

Politikerradtour 2023 in Ilmenau mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub ADFC
© Stadtverwaltung

Der weitere Ausbau der Radwegeinfrastruktur zwischen Ilmenau und den angrenzenden Ortsteilen stand im Fokus der diesjährigen Politikerradtour. Die vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) organisierte Ausfahrt führte auf 18 Kilometern nach Bücheloh, Heyda, Unterpörlitz und zurück nach Ilmenau. Ein neuralgischer Punkt ist dabei die Verbindung nach Bücheloh: Hier fehlt bislang ein separates Angebot, sodass die Radfahrer im Alltag die stark frequentierte Bücheloher Straße in Richtung Autobahnanschluss Ilmenau Ost in Kauf nehmen müssen. Für die Lösung des Problems gibt es verschiedene Ansätze. Da ein straßenbegleitender Radweg nur mit viel Aufwand herzustellen wäre, wurde von Teilnehmern eine Alternativroute separiert vom Straßenverkehr durch den Wald vorgeschlagen, für die vorhandene Wege entsprechend präpariert werden könnten. Mit der zunehmenden Elektrifizierung von Fahrrädern seien auch Steigungen und Umwege einfacher zu bewältigen, lautete das Argument für diese Option.

Die vom ADFC bevorzugte Variante nach Bücheloh bleibt zunächst ein straßenbegleitender Radweg. Nur wenn dies nicht möglich ist, sollte eine Alternative gesucht werden. Nicht jeder Radfahrer könne sich ein E-Bike leisten, gab Ilm-Kreis-Vorsitzender Peter Schütz zu bedenken. Nur eine alltagstaugliche Strecke sei eine Einladung an die Bürgerinnen und Bürger, ihr Auto öfter einmal stehen zu lassen. Gerade die Alltagsradler seien empfindlich bei Umwegen oder zusätzlichen Höhenmetern. Auf dem Weg zur Arbeit mit dem Auto nehme auch kaum jemand täglich den landschaftlich schöneren Weg, zog der ADFC-Kreischef einen Vergleich. Bei der Bewältigung von Alltagstrecken gelte für alle Verkehrsteilnehmer die Devise: Es soll schnell und direkt gehen.

Die Teilnehmer der Politikerradtour 2023, darunter Oberbürgermeister Daniel Schultheiß, die Stadträte Gunther Kreuzberger, Stefan Mohr und Horst Brandt, vereinbarten, das Thema der sicheren Anbindung von Ortsteilen an die Kernstadt mit einem höheren Stellenwert zu versehen.

Grundsätzlich wurden die Anstrengungen der Stadt Ilmenau auf dem Gebiet der Fahrradfreundlichkeit vom ADFC positiv hervorgehoben. Diese Einschätzung bestätigt auch das Ergebnis des alle zwei Jahre stattfindenden Fahrradklimatest des ADFC, bei dem Radfahrer ihre Regionen selbst bewerten, schloss Ilmenau im Vergleich zu anderen Kommunen dieser Größe überdurchschnittlich gut ab. Bei der jüngsten Befragung aus dem Jahr 2022 erreichte die Stadt mit einer Bewertung von 3,7 Rang 2 in der Kategorie „Orte von 20.000 bis 50.000 Einwohner“.

„Auf diesem Ergebnis wollen wir uns aber nicht ausruhen. Gerade angesichts steigender Energiekosten suchen immer mehr Menschen nach Alternativen zum Auto. Neben dem Öffentlichen Personennahverkehr ist auch das Fahrrad gefragter denn je“, schätzte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß ein. In Ilmenau werde deswegen alljährlich eine feste Summe für den Ausbau und den Erhalt von Radwegen investiert. Allein für die Unterhaltung der Strecken stehen in diesem Jahr 65.000 Euro im Haushaltsplan bereit.

12.05.2023