Ansicht Rathaus und Amtshaus
© Stadtverwaltung Ilmenau

Ilmenauer Kinder senden aus Anlass des Flaggentags der Bürgermeister-Friedensinitiative „Mayors for Peace“ klare Botschaft für eine friedliche Welt

Kinder senden zum Flaggentag der Bürgermeisterinitiative
© Marius Rosenberger

Eine Modernisierung der Kernwaffenarsenale durch die Atommächte und ein nicht endender russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine: Das ist die Kulisse, vor der in diesem Jahr am 8. Juli der Flaggentag der „Mayors for Peace“ stattfindet. Mit der Mitgliedschaft bei „Mayors for Peace“ und dem Flaggentag setzen mehr als 500 Städte in Deutschland ein sichtbares Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen und ohne Krieg. Laut dem Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI reduzierte sich zwar der Bestand an Atomsprengköpfen auf 12.512, aber die Zahl einsatzfähiger Atomwaffen stieg auf schätzungsweise 9.576. Einen deutlichen Zuwachs des nuklearen Arsenals sieht das Institut in China. Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen des nuklearen Bestandes stellte SIPRI bei den zwei größten Atommächten, Russland und den USA, fest.

Mit dem Flaggentag setzen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister alljährlich für den Frieden ein deutliches Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen. In Ilmenau ist die „Mayors for Peace“-Flagge seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine als sichtbares Zeichen für den Wunsch nach Frieden zu sehen. Deswegen geht die Stadtverwaltung bereits zum zweiten Mal einen anderen Weg, um am Flaggentag ein Zeichen für den Frieden zu setzen: Wurden im vergangenen Jahr am 8. Juli Zeichnungen von Ilmenauer Kindern rund um den Markplatz gezeigt, ist diesmal das Sportstadion „Am Hammergrund“ die Kulisse für eine deutliche Botschaft. Über 200 Mädchen und Jungen aus Ilmenauer Schulen und Kindergärten stellten auf dem Fußballrasen ein überdimensionales Peace-Zeichen dar.

„Die Idee, ein Peace-Zeichen nachzustellen, ist auf große Resonanz in den Einrichtungen unserer Stadt gestoßen. Die Erzieherinnen bzw. Erzieher genau wie Lehrerinnen und Lehrer haben das Thema Frieden mit den jeweiligen Gruppen und Klassen im Vorfeld intensiv besprochen. Im Ergebnis haben sich viele Schulen und Kindergärten an unserer Aktion beteiligt. Ich freue mich sehr, dass den Ilmenauer Kindern der Frieden als das höchste Gut der Menschheit so sehr am Herzen liegt“, sagte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß. „Die andauernden Kriegshandlungen in der Ukraine machen mich immer noch zutiefst betroffen. Täglich sterben auf beiden Seiten Soldaten, alle von ihnen haben Familien. Dieses unendliche Leid muss aufhören“, forderte Schultheiß. Dass die „Mayors for Peace“-Flagge als dauerhafter Appell für den Frieden in der Ukraine nun schon seit anderthalb Jahren am Ilmenauer Rathaus zu sehen ist, stimme ihn nachdenklich. „Nichts täte ich lieber, als die Fahne mit einem Ende des Kriegs unverzüglich einzuholen“, fügte der Oberbürgermeister hinzu.

Darum geht es beim Flaggentag: Am Flaggentag erinnern die „Mayors for Peace“ an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“

Das sind die „Mayors for Peace“: Die Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.250 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter 850 Städte in Deutschland. Rund 500 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.

08.07.2023