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Ilmenauer Wasserwehr meisterte Hochwasserlage über die Feiertage mit Bravour

Einsätze der Wasserwehr Ilmenau an den Weihnachtsfeiertagen im Jahr 2023
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Die Ilmenauer Wasserwehr hat ihre erste Bewährungsprobe mit Bravour gemeistert. Zu dieser Einschätzung kommt Wasserwehrleiter Enrico Minner. „Unsere Mitglieder waren an den Feiertagen hoch motiviert im Einsatz“, sagte er. Steigende Wasserpegel hatten Ende des vergangenen Jahres im ganzen Stadtgebiet und in den Ortsteilen zunächst für einen hohen Kontrollaufwand und ab dem 23. Dezember schließlich für erste Hochwassereinsätze vor Ort gesorgt. Dabei erwiesen sich die Inspektionen von Gewässerbauwerken im Vorfeld der anhaltenden Niederschläge als äußerst wirksam: Rechen und Einläufe wurden von Geäst befreit, um einen reibungslosen Ablauf des Wassers zu gewährleisten.

Dennoch wurden wenig später die Frauen und Männer der erst vor einem Jahr gegründeten Ilmenauer Wasserwehr wegen steigender Pegel gleich an mehreren Stellen gebraucht. Alarmiert über eine App auf dem Mobiltelefon verhinderten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte Schlimmeres: In Stützerbach war der Göpfersbach auf Höhe der Massemühle über die Ufer getreten, verstärkt durch die Tauphase in den Rennsteiglagen kam es außerdem zu Überschwemmungen an der Naturbadestelle. Zusammen mit Anwohnerinnen und Anwohnern wurden angrenzende Gebäude mit Sandsäcken geschützt. Ein Bungalow in einer Wochenendhaussiedlung wurde gemeinsam mit der Feuerwehr vom Wasser abgeschirmt. Parallel dazu wurden im Bauhof der Stadt Ilmenau neue Sandsäcke gefüllt. Noch am 24. Dezember sorgte der Gräfinau-Angstedter Unternehmer Thomas Götze für dringend benötigten Sandnachschub, damit auch Bürgerinnen und Bürger ihr Eigentum schützen konnten. An Heiligabend verließen die Mitglieder nur für die Dauer der Bescherung ihre Einsatzorte, um danach weiter zu helfen.

Erst am 26. Dezember endete für die Ilmenauer Wasserwehr mit dem Sinken der Pegel und der damit verbundenen Aufhebung der Kontrollpflicht der erste Mehrtageseinsatz seit ihrer Gründung. Insgesamt wurden die Frauen und Männer zu zehn Ereignissen gerufen, wobei sie 152 Stunden ehrenamtliche Arbeit leisteten. „Für unsere Einheit war das die erste intensive Bewährungsprobe“, schätzte Enrico Minner ein. Neben dem Engagement der Einsatzkräfte hob der Wasserwehrleiter auch die gute Zusammenarbeit mit dem Führungsdienst der Feuerwehr und der Leitstelle des Ilm-Kreises hervor.

„Hinter den Mitgliedern unserer Wasserwehr liegen anstrengende Feiertage. Ich bedanke mich deswegen herzlich für den uneigennützigen Einsatz, der sprichwörtlich einem Sprung ins kalte Wasser glich. Denn da es sich um eine ganz junge gerade erst gegründete Organisationsstruktur handelt, befinden sich die 32 Kameradinnen und Kameraden noch in der Ausbildung. Dennoch agierten alle Einsatzkräfte hoch motiviert und sehr professionell“, erklärte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß, der über die Feiertage von den Verantwortlichen vor Ort über die Entwicklung der Lage auf dem jeweils aktuellen Stand gehalten wurde. Schultheiß dankte zugleich den Freiwilligen Feuerwehren für ihre Dienstbereitschaft rund um die Uhr und die zahlreichen Einsätze in der Weihnachts- wie Silvesterzeit. Den konstruktiven Austausch von Feuerwehr und Wasserwehr genau wie die konkrete Zusammenarbeit beim Einsatz in Stützerbach bezeichnete er als beispielgebend.

Unmittelbar nach Inkrafttreten des Thüringer Landesprogramms Hochwasserschutz 2022 – 2027 hatte das Ilmenauer Ordnungsamt die Gründung einer Wasserwehr vorbereitet und begleitet. Bereits im November 2022 wurde daraufhin die neue Einheit mit zunächst elf Mitgliedern ins Leben gerufen. Erst mit dem kürzlichen Inkrafttreten des vom Fachamt erarbeiteten Organisationsplans besteht der Zugang zu Fördermitteln beim Freistaat Thüringen, um die ehrenamtlichen Einsatzkräfte neben der vorhandenen Übungsbekleidung auch mit weiterer adäquater Einsatzkleidung ausstatten zu können.

03.01.2024