Ansicht Rathaus und Amtshaus
© Stadtverwaltung Ilmenau

Baumhasel aus Anlass des Tags der Deutschen Einheit im Ilmenauer Ortsteil Stadt Langewiesen gepflanzt

Im Ilmenauer Ortsteil Stadt Langewiesen wurde am Freitag im Vorfeld des Tags der Deutschen Einheit ein Baum gepflanzt. Die Baumhasel steht auf einer im Zusammenhang mit der Sanierung der Straße Obermühle neu entstandenen Baumscheibe gegenüber des Heinseparks.

Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schulteiß erinnerte an die Bedeutung des 3. Oktobers - jenem Tag, an dem 1990 die Teilung Deutschlands offiziell überwunden wurde. "Der Prozess des Zusammenwachsens dauert bis heute an. Gemeinsam mit dem Ilmenauer Stadtrat haben wir deswegen entschieden, in jedem Jahr einen Baum zu pflanzen, um an dieses Ereignis zu erinnern. Wir wollen das abwechselnd in unseren Ortsteilen und der Kernstadt Ilmenau tun, denn auch wir befinden uns seit der Gebietsreform in einem Prozess des Zusammenwachsens. Vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, konnte bereits umgesetzt werden. Einiges liegt noch vor uns und ich bitte um Verständnis dafür, dass nicht jedes Vorhaben sofort Realität werden kann. In diesem Punkt unterscheidet sich unsere kleine Einheit gar nicht so sehr von der großen: Manche Dinge brauchen Zeit – erst recht, wenn wir unsere Bürgerinnen und Bürger adäquat in Entscheidungen mit einbeziehen wollen", sagte er.

Die Erwähnung der Mitbestimmung bei kommunalen Angelegenheiten in Ilmenau und den Ortsteilen war dem Oberbürgermeister vor allem rund um den 3. Oktober besonders wichtig. Denn das sei sowohl vor als auch während des Prozesses der Wiedervereinigung nicht immer so: "Die Menschen haben die Wiedervereinigung zwar erreicht, aber in der konkreten Ausgestaltung wurden sicherlich nicht alle mitgenommen", schätzte Daniel Schultheiß ein.

Die gepflanzte Baumhasel ist ein sommergrüner Baum, den laut Beschreibung eine „außerordentliche Toleranz“ gegenüber Hitze auszeichnet, was ihn als Baumart bei spürbaren klimatischen Veränderungen auszeichnet. Aufgrund ihrer Robustheit und ihres schlanken Wuchses wird die Baumhasel in Mitteleuropa gern als Straßenbaum gepflanzt. Einschätzungen aus der Forstwirtschaft zufolge erreicht die Baumhasel höhere Massen- oder Wertleistung als einheimische Baumarten auf demselben Standort, sie wächst schneller als Eiche und erzeugt wertvolles Holz mit hohen Preisen. Die Baumhasel hat einen geringen Wasserbedarf und kommt mit ausgeprägten Hitze- und Frostperioden klar. Mit Pilzen, Insekten, Frost, Schneebruch, oder Sturm sind bislang keine Probleme bekannt.

"Unter diesen Aspekten stehen die Chancen gut, dass wir tatsächlich einen Baum der Zukunft vor uns haben. Der Blick in die Wälder rund um Ilmenau zeigt, dass die klimatischen Veränderungen unmittelbar vor der Haustür angekommen sind", so Ilmenaus Oberbürgermeister.

Auch gesellschaftlich seien die vergangenen 33 Jahre immer von zum Teil gravierenden Veränderungen geprägt gewesen. "Erinnern wir uns an die starken wirtschaftlichen Einschnitte gleich nach der Wende. Wenn ich heute bei Betriebsbesuchen sehe, mit welcher Energie und mit welchem Gründergeist Unternehmerinnen und Unternehmen aus Ilmenau und den Ortsteilen diesen enormen Wandel gemeistert haben, bin ich zuversichtlich, dass wir auch die Herausforderungen der Gegenwart bewältigen werden", sagte Daniel Schultheiß.

29.09.2023