Pennewitz
© Christian Lampenscherf

Pennewitz

Fotos mit Impressionen aus Pennewitz

Der etwa 500 Einwohner zählende Ortsteil Pennewitz gliedert sich in zwei Bereiche. Dichter besiedelt ist dabei die untere Ortslage auf etwa 450 m Höhe. Hier befindet sich auch das Zentrum des Ortes mit Dorfplatz und dem 1976 erbauten Dorfgemeinschaftshaus. Etwas abseits des unteren Ortes liegt im westlichen Teil das Wohngebiet „Sorge“ auf einer Höhe von etwa 490 m. Durch Pennewitz verläuft die Wasserscheide von Ilm und Saale. Die Umgebung von Pennewitz ist land- und forstwirtschaftlich und durch eine idyllische Hügellandschaft geprägt. Mit seiner Anbindung an das Wanderwegenetz des „Pilzsteiges“ und des „Lutherweges“ sowie über die im Jahr 2017 erschlossene „Waldrandroute“ bietet sich Pennewitz als Ausgangspunkt für leichte Wanderungen und Radtouren an. Der 499 m hohe Buchenberg bietet eine hervorragende Aussicht auf den Langen Berg in südlicher Richtung, der mit seinem markanten Fürst-Karl-Günther-Denkmal ein beliebtes Ausflugsziel der Region ist. Im Norden von Pennewitz erblickt man über den Flugplatz und den Klosterforst Paulinzella das Panorama der Reinsberge und dem Singener Berg.

Pennewitz wurde im Jahre 1338 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber mit Sicherheit schon einige hundert Jahre älter. Die Endung „-itz“ im Ortsnamen gibt einen Hinweis darauf, dass es sich um eine Gründung slawischer Siedler handelt. Im Ortsdialekt wird Pennewitz „Bamels“ genannt. Ein bedeutender Erwerbszweig war neben der Landwirtschaft der Bergbau, welcher in Pennewitz und der unmittelbaren Umgebung (etwa am Fuße des Gebörnes und des Langen Berges) hauptsächlich vom 16. bis in das 19. Jh. betrieben wurde. Gefördert wurden unter anderem Silber, Kupfer, Kobalt, Nickel und Blei. Auch der Abbau von Kalk und Torf ist in der Ortsflur belegt. Ab dem 17. Jh. entwickelte sich aufgrund seiner Lage nahe der Fernhandelsstraße von Nürnberg nach Erfurt im Ort ein Fuhrmannwesen. Die Fuhrmänner legten z.T. mehrere hundert Kilometer zurück. Sie handelten dabei mit den regional hergestellten Produkten (z.B. Holz-, Metall- und Textilerzeugnisse). Mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecken Ilmenau – Gehren – Großbreitenbach und Rottenbach – Königsee Ende des 19. Jh. verlor das Fuhrmannwesen in Pennewitz allmählich an Bedeutung. Der letzte aktive Pennewitzer Fuhrmann verstarb im Jahr 1981. Mit den Abbildungen von Hammer und Schlegel sowie dem Wagenrad zeugt auch das Pennewitzer Wappen von der wirtschaftlichen Vergangenheit des Ortes. Von 1599 bis 1920 gehörte der Ort zur Grafschaft bzw. zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen. Er war dabei immer dem Amt Gehren in der sog. der Oberherrschaft zugeordnet. Im oberen Bereich zeigt das Wappen daher den Schwarzburger goldenen Löwen auf blauem Grund. Der Ortsteil Sorge entstand im Jahr 1740 an der Kreuzung zweier Handelswege. Wegen der bevorstehenden steilen Anstiege über den Langen Berg bis hinauf zum Kahlert-Pass wurden für die durchfahrenden Fuhrwerke Vorspanndienste erforderlich. Aufgrund dieser verkehrsgünstigen Lage wurde hier zuerst ein Gasthaus errichtet, welches bis heute als Hotel betrieben wird. Ein verheerender Brand im Jahre 1903 zerstörte in der unteren Ortslage 115 Gebäude, darunter 44 Wohnhäuser. Mit dem Wiederaufbau in den Folgejahren erhielt Pennewitz sein heutiges Ortsbild. Im Jahr 1988 begingen die Einwohner das größte Fest der Ortsgeschichte. Mit einem vielseitigen Festumzug, der seine Entwicklung von der ersten Besiedlung bis in die Gegenwart darstellte, feierte der Ort das 650-jährige Jubiläum seiner Ersterwähnung mit etwa 20 000 Besuchern.

In der jüngeren Vergangenheit wechselte die Kreisangehörigkeit des Ortes mehrfach. So gehörte Pennewitz ab 1922 zum Kreis Arnstadt, zwischen 1950 und 1952 zum Kreis Rudolstadt und von 1952 bis zur politischen Wende 1990 zum Kreis Ilmenau im Bezirk Suhl. Der Landkreis Ilmenau ging im Jahre 1994 schließlich im Ilm-Kreis auf, dem der Ort Pennewitz bis heute angehört. Seit der Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft „Langer Berg“ am 6. Juli 2018 ist Pennewitz ein Ortsteil der Stadt Ilmenau.

Pennewitz verfügt über einen modernen Spiel- und Bolzplatz mit Rastmöglichkeit, welcher sich zu einem beliebten Anziehungspunkt für Kinder verschiedener Altersgruppen und deren Familien entwickelt hat. Das Gelände wird außerdem zu örtlichen Feierlichkeiten genutzt, wie etwa dem jährlichen Neujahrsfeuer mit Ausschank. Die evangelische Dorfkirche zu Pennewitz, im neoromanischen Stil erbaut, wurde im Jahre 1867 geweiht. Das großzügige Kirchgebäude mit seinen beiden Emporen fasst etwa 400 Besucher. Das Kircheninnere ist schlicht gehalten, sehenswert sind u.a. die Buntglasfenster im Altarraum. Der an der Westwand befindliche Kirchturm hat eine Höhe von ca. 30 m. Die Kirchgemeinde Pennewitz ist seit dem Jahr 2009 dem Pfarrbereich Gehren zugeordnet. Jeweils am ersten Novemberwochenende eines Jahres richtet der „Kirmesverein Pennewitz 2001 e.V.“ die Kirmesfeierlichkeiten im Dorfgemeinschaftshaus aus. Besonders der Jugendtanz am Freitag erfreut sich aufgrund von Auftritten auch überregional bekannter Musikgruppen großer Beliebtheit.

Es gibt einen Flugplatz für den Sport- und Freizeitflugverkehr auf dem hauptsächlich Flugbetrieb für Segel- und Motorflugzeuge sowie Ultraleichtflugzeuge stattfindet. Ein Rundflug bietet sich an, um Pennewitz und die herrliche Umgebung aus der Luft zu erkunden. Geflogen wird in Pennewitz bereits seit 1961. Heute betreibt der „Fliegerclub Ilmenau e.V.“ das als Sonderlandeplatz klassifizierte Gelände.

Das Pennewitzer Gemeindehaus ziert seit Februar 2021 das Ortswappen aus Schiefer. Es besteht aus ca. 400 Schieferplatten fünf verschiedener Schiefersorten. Gefertigt hat es ein lokaler Dachdeckerbetrieb. Ein Denk- und Mahnmal im Zentrum des Ortes erinnert an die gefallenen und vermissten Pennewitzer Bürger des Ersten und Zweiten Weltkrieges.

Der Pennewitzer Dachdecker und Ortsteilratsmitglied Christian Lampenscherf hat 2 Videos über Pennewitz zur Verfügung gestellt: "Ein Tag Pennewitz aus der Luft" sowie "Winter in Pennewitz 2021".